[Dillinger 00] • Dillinger macht Wind by Kost Rudi

[Dillinger 00] • Dillinger macht Wind by Kost Rudi

Autor:Kost, Rudi [Kost, Rudi]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman-Krimi
ISBN: 9783842513198
Herausgeber: Silberburg Verlag
veröffentlicht: 2014-03-14T00:00:00+00:00


Es war wieder einmal ein prachtvoller Tag. Der Sommer war jetzt in ein Stadium getreten, da man allmählich zu schimpfen begann. Die Bauern jammerten über die Trockenheit und malten das Gespenst von Missernten in den wolkenlos blauen Himmel. Wer arbeiten musste, stöhnte über die gnadenlose Hitze in den Büros und Fabrikhallen. Wer nicht so auf verbranntes Fleisch stand, rümpfte angewidert die Nase über den abendlichen Grillgeruch, der allenthalben über den Vorgärten stand. Der Rest der Welt genoss einfach die schöne Zeit. Selten genug geworden waren ja die Sommer, die man so nennen konnte.

Kurz entschlossen bog ich in Oberaspach zum Freibad ab. Eine Badehose hatte ich seit jüngstem immer im Auto. Warum wunderte ich mich nur, dass ich nicht der Einzige war, dem diese Idee gekommen war? An Schwimmen war nicht zu denken. Ganz Hohenlohe, hatte es den Anschein, versammelte sich in diesem Becken. Ich plantschte wie die anderen herum, bekam hin und wieder einen strampelnden Fuß in die Weichteile, viel Wasser ins Gesicht und fand das Leben einfach nur schön. Zur Hölle mit allen Leichen und verschwundenen Projektleitern! Und einer verschwundenen Immobilienmaklerin. Von Isabel, fiel mir ein, hatte ich schon lange nichts mehr gehört.

Dann saß ich im Gras, um mich trocknen zu lassen, denn an ein Handtuch hatte ich natürlich nicht gedacht, und sortierte meine Gedanken. Viel kam nicht heraus dabei. Und vor allem hatte ich keinen blassen Schimmer, wie ich weiter verfahren, wo ich ansetzen konnte.

Also gab ich das Denken auf und schaute den Bikini-Mädchen hinterher. Einige wenige waren dabei, bei denen ich das tun konnte, ohne pädophiler Neigungen bezichtigt zu werden. Es war ja auch verflixt heutzutage mit den Mädchen an der Grenze zur Volljährigkeit. Die waren so zielgerichtet, wie ich kürzlich selbst bei meiner Nichte Bea erfahren hatte. Die wussten genau, was sie wollten, und zogen das durch. Abgeklärt und unschuldig gleichermaßen. Kein Wunder, dass da mancher nicht so recht wusste, ob er noch ein Mädchen oder schon eine Frau vor sich hatte.

Glücklicherweise war das kein Problem, das mich in irgendeiner Weise tangierte. Trotzdem hielt ich mich besser an die jungen und nicht mehr ganz so jungen Mütter, sicher war sicher. Da gab es ja auch genügend Hübsches zu sehen.

Und plötzlich wusste ich, was ich als Nächstes zu tun hatte.



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